Nerdish by nature Februar 2021


Nerdish by Nature: ich habe gerade mal meine New Entrys der letzten Monate zusammengesucht und fotografiert. Eine wunderbare Sache um die Auto-Winterpause zu überbrücken und den Corona-Frust zu eliminieren : )

Here we go: beginnen wir mit dem Bausatz im „LEGO-Style“, den ich bei einem italienischen eBay-Händler gekauft habe. Bei den Bausteinen handelt es sich allerdings nicht um originales dänisches LEGO-Material, sondern um Steine ohne Branding, also ohne Aufschrift.
Hintergrundinfo: seitdem 2010 das Patent ausgelaufen ist, dürfen auch andere Firmen Lego-kompatible Bausteine produzieren. Und davon gibt es schon einige, beispielsweise CaDA, Pexl oder Modbrix. Qualitativ sind diese definitiv nicht schlechter. Blöd nur, dass die Bauanleitung in diesem Fall nicht ganz vollständig war. Egal, das 23 Zentimeter große Modell ließ sich trotzdem korrekt zusammenbasteln.


   
         
 

Den seltenen batteriebetriebenen Bandai hatte ich schon länger auf der Suchliste. Nu isser da. Warum die Scheinwerfer rot sind und die B-Säule fehlt? Frag' mich was leichteres. Ich mag ihn!

Ebenfalls mit Batterie, die in diesem Fall allerdings nur der Beleuchtung dient, ist der winzige 6er von Da Yang Toys. Eine Asia-Spezialität mit Rückzugsmotor ist der grünmetallic-farbene Onoeman (kein Schreibfehler). Nicht schön, aber selten. Auch hier war es Zeit nach vierzig Jahren mal die Packung zu lüften.


   

Back to the Future geht’s mit dem Sechser-Cabrio von Griff Tannen. Die legendäre Filmszene kurz vor der Hoverboard-Verfolungsjagd hat wahrscheinlich noch jeder im Hinterkopf. Im Gegensatz zum Film von 1989 kam das argentinische Cartrix-Modell erst 2020 auf den Markt.
Es wirkt fast so, als sei es in einem kompletten Block aus Resin gegossen worden. Nur ein paar Details wie das Armaturenbrett mit rudimentär ausgeprägtem Lenkrad, das seitliche Gestänge und die Reifen sind anmontiert. Die weiteren Feinheiten sind Decals bzw. mit dem Pinsel aufgemalt. Auch die Frontscheibe ist nur glänzend grau auflackiert.


Reine Handarbeit aus Resin-Guss ist auch die 1:87 Tuning-Variante aus der 'Private Series' von Uwe Imse. Im Gegensatz zu den gleich großen Herpa-Modellen ist das Imse-Modell mit detaillierten Scheinwerfer und ein paar separaten Kleinteilen versehen.


   

Den durchgeknallte Supertoys-Polizeiwagen hatte ich ja letztes Mal schon gezeigt, jetzt lief mir die Notarzt-Version zu. Die Packung im Hintergrund des Fotos ist übrigens ein Herpa-Modellset mit E21, E28, einem grünen E24 in Form eines 633CSi und einem silberfarbenen 7ers der Baureihe E23.

Ein weiterer Deformer ist das neongrüne Kunststoff-Vehikel mit blauen Reifen auf pinkfarbenen Felgen. Bislang lässt es sich keinem Modellauto-Hersteller zuordnen. Es gibt zwar ein ähnliches Metallmodell, aber im direkten Vergleich fallen einige Details auf, durch die sich die Modelle voneinander unterscheiden. So zum Beispiel die fehlenden Auspuffendrohre und nicht vorhandene Lüftungsauslässe in der Motorhaube.

 

Da sich viele Deformer sehr ähnlich sehen, habe ein paar davon zu einem Vergleichsfoto zusammengestellt.
Wie ein Ei dem anderen gleichen sich auch einige 1:64 Modelle. Mein „neuer“ gelber Gingell ist genau genommen auch nur ein Abguss des bekannteren Summer Modells. Auch hier mal ein Foto mit der übrigen 1:64er Crew.

Die 1:64 Crew Deformer Gang







Extra-extra-small und selbstgebastelt — Der „Enny“ Tourenwagen im Maßstab 1:87 Mai 2021


Der Modelleisenbahn-Maßstab H0 — zum richtigen „Modellbauen“ ist die 1:87 fache Verkleinerung des Originals fast zu winzig.

Aber da gab es noch diesen Imse-Resin-Kit, der bei mir rumlag und endlich mal zusammengebaut werden wollte. Die üppigen Kotflügelverbreiterungen signalisierten: das muss eine Gruppe-2-Version werden. Am besten der „Enny“ von Helmut Kelleners und Umberto Grano, Gewinner der Tourenwagen-EM von 1981.

 

Was es dafür leider nicht gab, waren Wasserschiebebilder (auch Decals genannt) mit dem entsprechenden Design. Da blieb mir nichts anderes übrig als sie selber zu machen. Ich hatte glücklicherweise noch einen Satz 1:43 Decals von einem alten Provence Moulage Bausatz in meiner Sammlung. Diese entsprachen zwar dem roten Design der späteren Jürg Dürig Version, aber trotzdem bildeten sie eine gute Basis für das Enny-Dekor.

Eingescannt, auf 1:87 runterskaliert, in grün umgefärbt, und mit den passenden Sponsoren der Kelleners/Grano Version versehen, sah das Ganze schon sehr authentisch aus. Nach einer erfolgreichen „Anprobe“ mit Hilfe eines Papierausdrucks ließ ich das Dekor als Wasserschiebebild bei Druckeronkel printen. Den Frontgrill baute ich auch als Decal, da er in diesem Maßstab anders nicht präzise darstellbar ist.

 

Aber erstmal wurde die aus Resin gegossene Imse-Karosserie bearbeitet. Hier und da mussten noch ein paar weggebröselte Fehlstellen ausgebessert werden, dann wurden die seitlichen Zierleisten weggeschliffen. Die Enny Version hat nämlich keine. Zusätzlich wurde ein selbstgemachter Heckspoiler anmodelliert und selbstgeschnitzte Renn-Außenspiegel angesetzt.

 

Danach ging’s ab in die „Lackierkabine“ (unser Keller) um die Karosse mit Dupli-Color aus der Sprühdose zu benetzen. Das anschließende Ergebnis sah ziemlich gut aus und die Decals konnten angebracht werden. Damit die Aufkleber nicht vergilben und alles griffest ist, wurde das Ganze noch mal mit Klarlack versiegelt.
Was leider nicht so gut passte war die mitgelieferte Tiefziehfolie für die Scheiben. Egal, Überrollkäfig rein, ebenso Innenraum und Achsen.

Ein kleines feines Detail fehlte allerdings noch: die seitlichen Endrohre. Aber woraus baut man die? Ganz simpel: einfach bei eBay die billigsten Druckbleistifte kaufen (Stück 1 Euro), die Spitzen abzwacken und ab an’s Modell.


 
 
Die Enny-Drillinge: Bburago (1:26), Spark (1:43) und Imse (1:87)

   

Mit dem Ergebnis bin ich eigentlich ziemlich zufrieden. Bis auf den etwas vermackten Radlauf hinten, den ich noch besser hätte schleifen müssen. Generell ist mir der Maßstab 1:87 aber zu klein um wirklich präzise daran arbeiten zu können.

Hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht und war für mich eine schöne handwerkliche Abwechslung von der täglichen Überdosis an digitalem Zeugs. Meditatives basteln!

Ach so, einen Satz Enny-Decals habe ich noch. Wer einen haben möchte kann sich gerne melden. Und Uwe Imse verkauft auf eBay ab und an noch einen seiner Resin-Bausätze. Schaut dort bei Interesse mal nach dem Verkäufer „modellbaumeister-2013“.


 
Der Imse-Resin-Kit versus Herpa Gubin Sondermodell

Die BMW-Italia Pressemappe von 1981


Das Original: vor fast genau 40 Jahren wurden Helmut Kelleners und Umberto Grano auf diesem Fahrzeug Tourenwagen Europameister. Mehr dazu hier

 







Im Siku Museum in Stadtlohn Juli 2021


Ich dachte ein Modellautonerd zu sein — haha! Nach dem Besuch in Thomas Höings privatem Siku-Museum fühlte ich mich wie ein kleiner, blutiger Anfänger.
Für seine 36.000 Modellautos umfassende Sammlung errichtete Höing im Münsterland ein doppelstöckiges Museum und ergänzte seine Kollektion mit neunzig Audi-Modellen im Originalmaßstab. Tolle Treser-Quattros inklusive. Aber seht selbst:


   
Auf zwei Stockwerken:   Viele große Autos und noch mehr kleine   Vitrine reiht sich an Vitrine

   
Siku-Kunststoffmodell aus den frühen 50er Jahren   Auch Figuren gab's in der Frühphase   Entwurfszeichnungen

   
BMW 2000 CS der Siku V-200 Serie   traumhafter 600er Pullmann   Ford 20M

   
Ernsthaft? Lamborghini Espada mit Zeltanhänger!   unbekannte Farbvarianten   ungarische Metchy Lizenz- und Sondermodelle

   
    Audi-Zentrum Essen als Modell   Audi 5000 C2

   
Käfer und Audi Einsatzfahrzeuge       ein weiteres Diorama

   
Audi 5000 C3 Picasso Stretchlimousine   verschiedene TreserAudi (Roadster, Largo)   Einer von 25 Stück: Treser Hunter

   
TreserAudi 200   Audi Coupé Gullwing (Umbau aus den 90 Jahren)   Bischhofberger Motorcaravan

   
Picasso, Pollmann Bestatter, Bischhofberger   Ein Unikat: die Quattro Limousine von Artz   Audi Modelle verschiedener Hersteller

   
interne Siku Farbtests   Scirocco GTX, 1985   Rengdengdeng - DKW 3=6 Zweitakter

   
Crayford Audi 100 Cabriolet   1:18   1:1

   
Anarchie im Sammlungsschema:   topgepflegter BMW 320i aus dem Jahr 1979   Die Evolution des Siku Modells von 1978-1990


Von Siku Modell Nummer 1035, dem 6er BMW, waren die in Deutschland erhältlichen Modelle ausgestellt, also grün, gelbgrün (metallic) und verkehrsrot. Ein paar Vitrinen weiter jedoch gab es zu sehen, welche weiteren Farben bei Siku auf Markttauglichkeit hin erprobt wurde. Sehr interessant! Leider alles Mustermodelle und somit unverkäuflich.


   
Erste Version mit B3 Raddesign („Siku-Siku“ Druck)   Zweite Version mit B4 Raddesign („Alpina-Style“)   interne Siku Mustermodelle (Prototypen)


Ein super interessantes Museum! Falls Ihr mal im Münsterland seid, dann schaut doch mal bei Thomas Höing und seiner Siku-Kollektion vorbei.
Mehr Informationen findet Ihr unter der Website des Museums: www.oldtimermuseum-hoeing.de




Zuhause angekommen musste ich natürlich auch noch mal meine Farbvarianten aufreihen.

Von links nach rechts: das Urmodell in grün (uni), extreme Farbausreißer in gelb- und grünmetallic, die bekannte verkehrsrote Version, sowie weiß und orange.
Bei den beiden letzteren handelt es sich um seltene Siku Brinquedos-Rei Modelle aus Brasilien, die nach dem Auslaufen der Siku Fertigung in Südamerika unter Lizenz hergestellt wurden.


   
Etwas vermackter als der aus dem Museum   Die brasilianischen Siku Brinquedos-Rei Modelle   Made in Manaus


Unglaublich aber wahr: auch wenn die Modelle farblich ziemlich schräg aussehen hätte man seinen Sechser im Jahr 1976 so lackieren lassen können.
Inkaorange und Mintgrün waren damals schwer in Mode. Hier eine E24 Farbkarte von 1/1976. Sogar der vom BMW 2002 bekannte Gelbton „golf“ war in diesem Jahr verfügbar! Weiß gab es sowieso fast während der gesamten Bauzeit.

Doch zurück zu Siku. Was mir jetzt erst auffiel: der Prospekt 1978/79 zeigt auf dem Cover auch eine silberfarbene Version. Innen ist jedoch nur die grüne Version zu sehen. Diese Variante war also geplant und wurden kurz vor dem Serienstart verworfen. Bei beiden scheint es sich zudem um Handmuster zu handeln, deren Scheinwerfer und Niere mit silberner Farbe aufgepeppt wurden.


 
Was macht der silberfarbene 6er auf dem Cover des Siku Prospektes?

Auf den Innenseiten ist jedenfalls keine Spur mehr davon zu finden



Fühlt Ihr Euch bei Betrachten der Prospektseiten auch gerade wie mit der Zeitmaschine in die Kindheit zurückversetzt? Flashback in die 70er Jahre!
Ich kann mich jedenfalls noch sehr gut daran erinnern...









Modellbau in Vollendung: Die besonderen 6er Kreationen von Jochen Dezember 2021


Schon seit langer Zeit wollte ich einen Bericht über Jochens Modellauto-Meisterstücke machen. Seit den frühen 80er Jahren ist er hochgradig dem Modellbau-Hobby verfallen und hat dementsprechend viele Modelle gebaut, umgebaut, konzipiert oder selber in Resine gegossen. Ein alter Haudegen sozusagen.

Jochens Leidenschaft gilt eigentlich verkleinerten italienischen Sportwagen. Doch da er selber einen BMW 635 CSi besitzt, taucht die bayerische Marke natürlich auch in seiner umfassenden Sammlung auf.


 

Fertige Modelle von der Stange sind ihm allerdings zu langweilig. Er bevorzugt Varianten, die es nicht im Handel zu kaufen gibt. Hier als Beispiel ein Shooting Brake, eine Baur Version sowie eine detailgetreue Miniatur meines amazonitgrünen 630 CS. Das alles im Maßstab 1:43.


   

Der Shooting Brake im Maßstab 1:43

Könnt Ihr Euch noch an den gut gemachten Photoshop-Fake des 6er Tourings erinnern? Das Bild der roten Kombiversion geisterte vor gut 10 Jahren durch das Internet.

Eine wunderbare Vorlage für unseren Modellbau-Profi, der das Ganze als Miniaturmodell umsetzte. Als Basis dienten Jochen zwei Schuco-Metallmodelle aus den 70er Jahren, wobei das zweite Auto nur als Dachlieferant diente. Die B-Säulen wurden nach hinten versetzt, die Türen verlängert und beide Karosserien nahtlos miteinander verschliffen.



   

Nur vom Feinsten: Armaturenbrett, Sitze und Teppich wurden mit speziellem hauchdünnen Leder bezogen - im Maßstab 1:43 eine besondere Herausforderung. Bei der Lackierung entschied sich Jochen vom Photoshop-Vorbild abzuweichen: das stilvolle braunmetallic ist eigentlich ein Monteverdi-Farbton, passte aber perfekt zum E24-Shooting-Break. Vielleicht auch, weil die Farbe an den zeitgenössischen BMW-Lackton „topas“ erinnert.

Als Finishing wurden noch fotogeätzte Kreuzspeichenfelgen montiert und die überlackierten Chromteile der Karosserie mit „Bare Metal“ Folie beschichtet.


   
Selbst der Boden ist mit Leder tapeziert Kaum zu glauben, dass dies früher mal Spielzeugautos von Schuco waren


Der „Baur“

Modell Nummer zwei ist ein Cabriolet im Baur-Style, für das es reale Vorbilder gab. Eine Handvoll Sechser BMWs wurden damals mit einem Baur-Cabrio-Kit bei der schweizerischen Emil Frey AG und vermutlich auch bei Crayford in England umgerüstet.


   
Die Vorbilder   Zerlegt, entlackt und vom Dach befreit   Basecoat in petrol metallic

 
Echtleder und Furnierholz-Decals   Der fertige Umbau. Als Basis diente auch hier ein Schuco 1:43 Spielzeugauto.




Heller und Monogram

Amazonitgrün und im Doppelpack: links ein Modell meines BMW 630 CS in 1:43 und rechts im Maßstab 1:24. Das entspricht ungefähr 11 bzw. 20 Zentimetern Länge.

Bei der kleineren Version bildet ein französischer Heller-Kit die Basis. Für einen 40 Jahre alten Bausatz sind die Proportionen erstaunlich stimmig und präzise. Die serienmäßigen Kunststoffpneus wurden durch welche aus Gummi ersetzt, eine Antenne installiert und die Anbauteile mit Bare Metal Foil, Skalpell und viel Geduld verchromt.


 

Deutlich komplexer war die Umsetzung im Maßstab 1:24. Der Monogram Bausatz bildet nämlich einen 635 CSi ab. Die Frontpartie musste daher umgestaltet werden, ebenso der Motor, der nun den Luftfilter der Vergaserversion und weitere fehlende Anbauteile erhielt.

 
Monogram - Baugleich mit Revell   Die Front wurde umgestaltet Schiebedach? Abbestellt. Luftfilter und Ausgleichbehälter
 

Die Sitze wurden auch hier mit dünnem, othopädischen Spaltleder bezogen und sogar Gurte installiert. Allerdings nur auf den Vordersitzen. Völlig korrekt, denn hinten sind auch bei meinem 1978er 1:1 Modell keine montiert.

Statt der Monogram-Kreuzspeichenfelgen wählte Jochen stilstisch passende Alpinafelgen eines anderen Bausatzes.


   
Wie beim Vorbild: weisser Vinylhimmel   Modell und Vorlage    

 
Feinarbeit im Maßstab 1:24

Größenvergleich mit Echthand : )


   
Jochens Art Cars: Stella und Calder CSL in 1:43   Das Rohmodell aus Resin, daneben das Endprodukt   Warhols M1 Procar

 

Der „CS/2“ Highline im Maßstab 1:24

Und was haben wir für einen metallicblauen Vollausstatter? Das Modell in der Mitte ist ein Kit der Firma Academy. Zumindest die Basis des Umbaus. Laut der Illustration auf dem Cover des Bausatzes sollte dies ein CS/2 sein, im Karton befand sich jedoch ein CS/1.

Nun war Eigeninitiative gefragt. Ihr könnt es Euch vielleicht schon denken: selbstverständlich baute Jochen den M635 CSi im Stile einer 1987er US-Version um. Die Bumper wurden mit Hilfe von Kunststoffteilen, Spachtelmasse und Schleifpapier fachgerecht ummodelliert und die Scheinwerfer auf Ellipsoid Optik umgerüstet. Damit der M6 satt auf der Straße liegt, wurden anschließend gedrehte „Studio27“ Metallfelgen mit fotogeätzten Kreuzspeicheneinsätzen montiert.

Die Ausstattungsvarinate 'Shadowline' hat es optional in den Vereinigten Staaten zwar nicht gegeben, aber stimmig sieht es auf jeden Fall aus. Optisch ebenso passend ist die komplette Highline-Lederausstattung, die Jochen in das Interieur zauberte. Eine Fondklimaanlage mit integriertem Kühlfach wurde bei der Gelegenheit ebenfalls nachgerüstet.

Ach so, dass Schiebedach wurde auch noch geöffnet und die Fenster heruntergelassen. Wäre ja auch schade, wenn man die ganzen Innenraumdetails nicht sehen würde...

Hut ab vor soviel Feinarbeit, Geduld und Präzison!








Eins, zwei Polizei März 2022

 
...und ein Notarzt ist auch noch dazu gekommen. Plus einige neue Modelle von Avenue 43, MCG, Summer, Rhino, Tootsietoy, Herpa und anderen.

Jahrelang habe ich nach dem Joustra BMW 633 in der Schweizer Polizeiversion Ausschau gehalten, dann tauchte plötzlich einer bei eBay auf. Dafür, dass es sich um eines der seltensten 6er Modelle überhaupt handelt, war's preislich ein echter Schnapper.


   

Das mag allerdings auch an der ziemlich verrutschen Grafik des Frontgrill-Prints gelegen haben. Egal, das macht ihn noch mehr zu einem Unikat. Ansonsten tipptopp erhalten, nicht durch Sonnenlicht verblichen oder vermackt. Mint condition nennt man das auf Plattdeutsch. Die etwas dellige und wellige Blechkarosserie gab es gratis ab dem Joustra-Werk.

Parallel kam noch die grün-weiße ferngesteuerte Version dazu. Wie rappte schon KRS-One „Whoop whoop that's da sound of da police“. Yes in deed!



Bei dem crazy Notarzt, den es in der Realität ebensowenig gegeben hat wie einen 6er-Polizeiwagen, handelt es sich um ein Modell der Firma Supertoys im Maßstab 1:24, hergestellt im Jahr 1986. So ist es zumindest auf der Bodenplatte eingeprägt.

Mit dem Frontspoiler im Schneepflug-Format, den fetten Felgen und den orangefarbenen Scheinwerfern stylistisch frei interpretiert. Mir gefällt’s!


 

Ebenso freaky ist der japanische Mitsuwa Mid Racer im Alpina-Design und mit deftigen Tiefbettfelgen. Originalverpackt. Wird auch so bleiben.



Endlich! Mitte Januar wurde das lang erwartete MCG 1:18 Modell eines spoilerlosen 630CS/633CSi/628CSi der ersten Serie ausgeliefert. Als Farben sind resedagrün, topasbraun sowie arktisblau wählbar.

Ich entschied mich für die ersten beiden Varianten. Zuallererst: die Proportionen des MCG-Modells sind meiner Meinung nach so perfekt getroffen, wie bei keinem 1:18 Sechser-Modell zuvor.



   

Ebenso lobenswert ist, dass sich endlich mal ein 1:18 Hersteller den Urmodellen widmet und nicht nur die Topvarianten und Rennversionen anbietet.

Bei einem Preis von unter 60 Euro kann man über die Qualität nicht all zu sehr klagen und trotzdem gibt es leider ein paar Abzüge in der B-Note: die Lackqualität ist leider nur mäßig aber trotzdem passabel, den Reifen hätte eine Beschriftung der Flanke gut gestanden, im Innenraum fallen die roten Knöpfe der Fensterheber auf und der untere Bereich der spoilerlosen Frontpartie trägt seltsamerweise das Zierstreifen-Dekor der 635 CSi Version
(?)



 

Schöne Details: zeitgenössich korrektes Sportlenkrad beim Resedagrünen, Standardversion beim Topasbraunen. Aber rote Fensterheberschalter?



Unter „Serienstreuung" muss man wahrscheinlich folgende Makel verbuchen: zum Teil etwas herabhängend angeklebte Außenspiegel und einen offenen Spalt zwischen A-Säule und Scheibe (fahrerseitig). Bei den insgesamt vier Modellen, die ich für Freunde über verschiedene Händler bestellt habe, traten diese Fehler mehr oder weniger stark auf.

Trotz der Kritik bitte nicht falsch verstehen: die 6er von MCG sind definitiv tolle Modelle für Freunde der 70er-Jahre-Versionen und den Preis absolut wert.



   

Schauplatz eins zu vierundsechzig: Endlich, ein Rhino ist jetzt auch im meiner Sammlung. Qualitativ deutlich am unteren Ende der Skala angesiedelt, ist das lilafarbene Auto eine Kopie bzw. ein Abguss des Summer Modells.

Appropos Summer: nur absolute Kenner sehen oben, dass es sich bei dem roten Neuzugang um eine Besonderheit handelt. Und zwar um die seltene „späte“ Version ohne verchromten unteren Bereich und mit schmalen Felgen. Zum Vergleich daneben die bekannte „Chromversion“ mit den dreimal so breiten Schlappen (Bild ganz rechts).



Eine Besonderheit ist auch das ABC „Mirage“ Cabriolet in der Alpina B7 Version. Diesen Wagen hat es in Wirklichkeit exakt so gegeben. Die Bonner Firma ABC verwendete damals genau so ein Fahrzeug für einige ihrer Pressebilder.

Autocult/Avenue 43, der Hersteller dieser im letztes Jahr präsentierten Miniatur, hat hier einen ziemlich guten Job gemacht. Die Lackierung des Resin Modells ist absolut perfekt und makellos — wirklich beeindruckend. Auch auf Detailreichtum wurde Wert gelegt, zum Beispiel wurden originalgetreue Gurte mit fotogeätzten Schnallen im Interieur montiert.


 

Einen kleinen Minuspunkt gibt es für die nicht bündig montierten Frontgrills. Die knicken zur Niere hin seltsam ein. Ein weiteres Detail, was erst auf den zweiten Blick auffällt ist die massiv verchromte Frontstoßstange. Im Original ist der Bereich zum Grill in Wagenfarbe lackiert und hat sechs Löcher. Dies fehlt beides. Sieht man aber erst auf den zweiten Blick.


   

Ähnliches Konzept: Hier im direkten Vergleich mit meinem selbstgebauten Heller/AutoArt Tropic Cabriolet. Wer's verpasst hat: hier geht's zum Baubericht



 

Hatte ich noch etwas vergessen? Ja, den kleinen Micromachines-6er mit LED-Scheinwerfern und schöner Farbkombi und die zwei Herpa Sondermodelle des ehemaligen Duisburger Spielzeuggeschäfts „Spielkiste“.

Einmal als Modell mit der Startnummer 7 im „Motorsport-Case“ und einmal als aufwändig bedruckte „Genuine Parts“ Version. Obwohl es diese beiden Klassiker schon seit den achtziger Jahren gibt, fehlten sie bis jetzt in meiner Sammlung. Komplett ist sie dennoch nicht...









BMW Modellautos im Maßstab 1:87 — Brekina vs. Herpa November 2022

 
Eigentlich wollte ich nur einen kurzen Beitrag zu den neuen BMW E24 Modellen von Brekina posten, die Anfang des Jahres erschienen. Aber dann ist das Ganze etwas eskaliert...

Mental angefixt von einem Besuch der Spa Classic begann ich zu schauen, was im Maßstab 1:87 an historischen BMW-Rennsport-Modellen auf dem Markt ist. Und da gab es das eine oder andere wunderschöne Modell, das mir im kleinen Modellbahn-Maßstab über den Weg lief.


   

Um dieses ganze Zeugs adäquat fotografieren zu können, bastelte ich mir aus der weißen Kunststoffplatte auf der ich sonst die Modellautos fotografiere, ein Stück „Rennstrecke".

Genauer gesagt eine Start-/Zielgerade plus Pitlane und den angedeutetem Bereich eines Fahrerlagers. Die Fahrbahn wurde mit Tape maskiert und dann mit verschiedenen Farben aus der Sprühdose lackiert. Da das Ganze irgendwie noch viel zu steril aussah, wurde die Piste anschließend mit Pinsel und Lasurfarbe noch etwas verwittert. Ein paar angedeutete Spuren von Gummiabrieb kamen auch noch hinzu. Sollte ja auch einigermaßen authentisch ausschauen.

Aber zurück zu den Brekinas. Mittlerweile gibt es vier Tourenwagen-Versionen, eine schwarze Alpina-Variante und den normalen 635 CSi in drei unterschiedlichen Lackierungen. Lustigerweise wirkt es fast so, als ob sich der Hersteller an den alten Herpa-Modellen orientiert hätte, denn genau diese Rennsport-Vorbilder wurden schon vor vielen Jahren von der Firma aus Dietenhofen bzw. durch die Sondermodelle des Duisburger Fachgeschäfts „Spielkiste" umgesetzt. Ideale Voraussetzungen also für einen direkten Foto-Vergleich.


 


Schon auf den ersten Blick wirken die Brekina Tourenwagen den Herpas deutlich überlegen. Das ist allerdings auch kein Wunder, denn gerade produktionstechnisch hat sich in den 40(!) Jahren, die zwischen den beiden Umsetzungen liegen, einiges getan.

Die Brekina-Miniaturen besitzen eingesetzte Frontscheinwerfer (endlich) und Rücklichter, aufgedruckte Fenstereinfassungen und die modelltypischen Front-und Heckspoiler. Viele Details wirken filigraner und stimmiger. Selbst ein Überrollkäfig ist bei den Rennversionen vorhanden.


Allerdings gibt es (wie fast immer) ein paar grundsätzliche Fehler. Es wurde ein Modell der ersten Serie genommen, das es nie in der Gruppe A gab, die Kennzeichenhalter befinden sich noch am Rennfahrzeug, ebenso die beiden Chromspiegel und beide (Chrom?)Scheibenwischer. Die Felgen wirken massiv groß, allerdings liegt das nicht am Durchmesser, denn der müsste sein (umgerechnet 16 Zoll). Es ist eher die Hochbeinigkeit des Modellautos, die das Fahrzeug wie eine Rallyeversion wirken lässt. Wahrscheinlich hätte es zu viel Aufwand bedeutet alle Details anzugleichen. Die meisten Sammler werden die Unstimmigkeiten allerdings erst beim genauerem Hinsehen erkennen.



 

Wie gesagt, das war alles Erbsenzählerei und Meckerei auf hohem Niveau. Cool jedenfalls, dass die Farben des Sponsors Bastos diesmal korrekt umgesetzt wurden: Grundfarbe rot mit weißem Aufdruck, nicht umgekehrt.

Beim nächsten Modell, dem Vogelsang-6er von Harald Groß gefällt mir allerdings der Aufdruck der Herpa-Version besser. Dieser ist im Tampondruck-Verfahren erzeugt, während dem Brekina-Pendant Decals (also Wasserschiebebilder) aufgesetzt wurden, die etwas wegbröseln, bzw. Falten werfen. Die Felgen des Herpa-Modells entsprechen auch eher dem Original, das damals auf Ronal-Turbos und nicht auf Kreuzspeichen unterwegs war.

Den schwarzen Brekina-Alpina (Bild unten) ziert die Outline-Version des Dekorstreifens, während das Herpa Modell die ältere Version trägt. Die klassischen Alpina-Felgen besitzen beide seltsamerweise nicht. Dabei wäre es doch das charakteristische Markenzeichen dieses Modells gewesen...

Absolut nichts zu bemängeln gibt's bei der normalen Straßenversion. Die Farbtöne bronzitbeige und royalblau gab es damals noch nicht, deshalb hab ich sie in einer Art hennarot bestellt.

Wie gesagt, es sind tolle Modelle für einen korrekten Kurs. Zwischen 16,- und 20,- Euro hat man je nach Modell zu investieren.


   

Linkes Foto: vorne das Brekina-Modell, hinten der Alpina von Herpa. Der Frontspoiler fehlt leider bei meinem Modell, deshalb muss er auf dem Abschlepper (Wiking) mitfahren (haha, Insiderwitz).

Gruppenbild Mitte: vorne ein frühes Herpa Modell der ersten Generation mit grauer Bodenplatte, rechts daneben eines der ersten Modelle mit Metalliclackierung und schwarzer Bodenplatte. Dahinter folgen diverse Sondermodelle. Unter anderem: Serie 70, goldene US-Serie, Gubin- und Originalteile-Tourenwagen des Händlers „Spielkiste".

Foto rechts: ein früher 745i, daneben ein späteres Modell mit aufgedruckten Details (Zierleisten, Türgriffe, B-Säule, Rückleuchten). Auf dem Trailer (von Praline): ein 745i des Modellbahnherstellers Fleischmann, einem Konkurrenten des H0-Marktführers Märklin. Ich dachte erst an eine umgelabelte Herpa-Version, aber es ist definitiv ein komplett anderes, eigenes Modell.



So, nach dem kurzen Ausflug zu dem Siebener-BMW gehts nun wieder zurück zum Rennsport:
Noch eine Spur teuerer und präziser als der Brekina-E24 ist der schwarze BMW 3.5 CSL der Firma Busch. Viel mehr geht nicht. Tolle Felgen/Reifen, verchromte Grilleinfassungen und Doppelscheinwerfer (mit gelben Fernscheinwerfern), aufgesetzter Heck- und Dachspoiler. Ein Traum! So detailliert waren damals 1:24 Modelle — wenn man Glück hatte.

Rechts daneben steht mit der Startnummer 39 der Schuco BMW M1 als Procar. Ein hervorragend proportioniertes Metalguss-Modell für günstige 10 Euro. Einziger Schwachpunkt: die Rückleuchten in einem seltsamen und simplen Design. Unten als Gruppenbild mit einem sehr frühen Herpa-Modell und der letzten Herpa-Evolutionsstufe der „BMW History Edition“.
Hier erkennt man deutlich, wie stark der Detailgrad bei Herpa über die Jahre erhöht wurde. Tolle Lackierung, feine Bedruckung, präzise Scheinwerfer und dreiteilige Rad/Reifenkombination statt einem Solo-Gussteil mit silberner Felgenbemalung. Fun Fact: 1979 kostete das Herpa Modell 2,- Mark, heute ungefähr 22 Euro.


 
Zweimal Herpa, vorne Schuco    

   
Weißer CSL von Bub, M535i (PCX), 1800ti (Brekina)   323 Gruppe 5 (Schuco), DTM Tourenwagen (Herpa)   Größenvergleich: die Autos sind knapp 55mm lang

 
Die letzte Startaufstellung für heute: #2 ist mein Eggenberger Enny Gruppe 2   Safety first: ONS 928 von Herpa, Streckensicherungs-Granada von Brekina

   
    Verfeinerter Feuerwehr BMW 528i mit Fahrer   „Auch ein Mercedes kann Fahrspaß bringen"

Die winzigen Werkstatt Utensilien stammen übrigens von der Firma Noch Modellbau, das Zelt von Rietze. Alle Modelle kann ich nicht behalten, es sind einfach zu viele. Sagt gern Bescheid, falls Euch etwas davon interessiert.



 
So fing alles an: Streckenmarkierung mit Tape   Improvisiertes Balkon Outdoor Studio







Du besitzt einen Golden Wheel, Lucky Bone Breaker, Kay Yip Bio Racer, Tsukuda, Walthers, Con-Cor
oder ein argentisches Buby Modell?

Hervorragend! Genau diese Modelle suche ich nämlich noch. Mail mir gerne!











     
  Falls Euer 6er-Modellauto-Hunger jetzt immer noch nicht gestillt sein sollte...

...möchte ich Euch noch eine ganz spezielle Website an's Herz legen. Walter Schmidt dürfte die weltweit größte Kollektion diesbezüglich sein Eigen nennen.
Er hat es sogar versucht sämtliche Farb-, Felgen-, Innenraum- und sonstige Versionen zu katalogisieren und zu besitzen. Beim Hersteller Herpa sind das allein schon knapp 100 einzelne Modelle.
Mehr geht einfach nicht!

www.sixer4u.de

 
     





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