Die Evolution der Baureihe E24 von 1975 bis 1989


Serie 1: "6CS"
(1976-1982)




Die Modelle: 630 CS (bis 1979), 633 CSi (bis 1982), 635 CSi (ab 1978), 628 CSi (ab 1979)


11. März 1976 — Das neue große BMW-Coupé, der 6er, feiert auf dem Genfer Autosalon seine Premiere. Stolz wird die intern E24 genannte Baureihe dem internationalen Publikum und der Fachpresse präsentiert.

Wie schon beim E9 Coupé setzte man wieder auf die Zusammenarbeit mit dem Osnabrücker Karosseriebau-Unternehmen Karmann. Dort entstanden die ersten 9.800 Exemplare der Modelle 630 CS und 633 CSi. Diese wurden bei Karmann gefertigt und anschließend im Karmann-Zweigwerk in Rheine lackiert und vollständig montiert.


 
Karosserie Fertigung im Hause Karmann Osnabrück spätere Endmontage bei BMW in Dingolfing (ab August 1977)


Zu erkennen sind diese allerersten Exemplare (10/75 bis 7/77) an einer Karmann-Plakette, die bei geöffneter Tür im Bereich unter der A-Säule sichtbar wird. Weitere äußerliche Merkmale sind unter anderen die Spritzdüsen der Scheibenwaschanlage. Diese bestehen aus simplen Metallröhrchen, die durch die Luftöffnungen der Motorhaube geführt wurden. Auch eine andere Grafik der Instrumenteneinheit mit grüner Fadenkreuzoptik und weißen Zeigern unterscheidet die frühen Karmänner von den später gebauten Modellen der ersten Serie. Desweiteren gibt es diverse von den späteren Modellen abweichende Detaillösungen (u.a. Spiegelverstellung, Handschuhfachschloß, z.T. Warnblinkschalter).

Angeblich waren Qualitätsprobleme der Grund, dass ab August 1977 die Endmontage in das BMW-Werk Dingolfing verlagert, und die restlichen Exemplare der Baureihe dort komplettiert wurden. Die reinen Rohkarosserien wurden allerdings weiterhin bei Karmann in Rheine hergestellt — bis 1989.


 
BMW 630 CS und 633 CSi auf dem Flughafen Köln-Bonn Pressetext: "Dieses Automobil wurde systematisch um den Fahrer herumgebaut"
Eines der ersten E24-Pressebilder topasbraun im Hafen von Marbella High-Tech 1976: Check-Control 1.0 grüne Fadenkreuz-Grafik (bis 7/77)
 
Die Fahrwerkskomponenten basieren auf dem BMW E12  

   
         
 
Pressevorstellung des 630 und 633 im März 1976 in Andalusien (mehr hier) E24 und Caravan - skuril

Rohkarosse im Schnittbild

 
Damals eine kleine Revolution:   das zum Fahrer geneigte Cockpit Teilleder+Fensterkurbeln vorn (1976) Lederfarben (1978)
 
Gemischaufbereitung durch Solex 4A1 Doppelvergaser bei 630 CS BMW Range (1981)
englische Variante Im Schnee mit Pelz-Lady

BMW 633 CSi, the luxurious four seat 130 mph+ coupe

     
Die pure Nummer... ... ohne Spoiler     Im Wintereinsatz   635 CSi
 
BMW 635 CSi in polaris-silber Kam 1979 ins Programm um den 630 CS abzulösen: BMW 628 CSi

Im Jahr 1978 wurde das bis dato sportlichste Modell präsentiert, der 218 PS starke BMW 635 CSi, der sich optisch durch Front- und Heckspoiler sowie durch einteilige 14 Zoll Kreuzspeichenfelgen von seinen schwächer motorisierten Brüdern unterschied.

1979 wurde die Produktion des 630 CS, dessen Gemisch noch von einem Vergaser aufbereitet wurde, eingestellt und durch den 628 CSi mit Bosch L-Jetronic ersetzt. Der 630 CS ist mit einer Stückzahl von nur 3.972 gebauten Exemplaren das seltenste Modell der 6er Baureihe (zum Vergleich 635 CSi mit 45.215 Exemplaren).


   
BMW 635 CSi mit Bosch L-Jetronic, ab 9/80 mit Bosch Motronic BMW 635 CSi und M1 Procar Prototyp    
 
hennarot rubinrot   vor dem Münchner Olympiastadion
Turmalingrüner 633 CSi (1978)
   
6x14 BMW-Felgen Diese beiden Fahrzeuge sind mit den breiteren 7x14 Alpinas bestückt

Dem fachkundigen Betrachter wird es eventuell unterschwellig aufgefallen sein: die Felgen der Fotoautos mit den Kennzeichen M-ED 2449 und M-TJ 2334 sehen erstaunlich "fett" aus. Doch woran liegt das? Der Trick ist so alt wie die Autofotografie selbst — es wurde für die Werbung etwas geschummelt. Statt den werksmäßigen 6x14 Felgen wurden hier 7x14 Zoll Alpina Felgen verwendet, die ein Zoll mehr "Tiefbett" bieten. Damit das Ganze nicht weiter auffällt, wurden diese wieder mit den originalen BMW-Nabendeckeln versehen. Zudem wurden die Fahrzeuge anscheinend etwas mit Gewichten im Innenraum präpariert, damit sie auf den Fotos etwas satter auf der Straße stehen.

Wie kommt überhaupt die starke optische Ähnlichkeit der BMW- mit den Alpina Felgen zustande? Dafür muss man ein paar Jahre zurück gehen. Im Jahr 1971 entwickelte Alpina für BMW das legendäre CSL-Coupé als Rennsport-Homologationsserie des BMW E9. Alpina nahm das dort zum ersten Mal präsentierte Felgendesign ins hauseigene Programm auf, ebenso wie der Auftraggeber BMW.


   
Ab 1979 in BMW-Prospekten zu finden: TRX-Spinnenbein-Felgen   Die Bracq-Ära
 
  erste Spoilervariante spätere Version 80-85
Fotos: BMW AG



Prospekt zur Premiere des 635 CSi und M1 (1978):

   
BMW-Aussendung (September 1978) Mit Abstand vorn Luxus und Leistung
   
Spoiler, Technik, Ausstattung Jochen Neerpasch: "Siege halten Jung" Das 3,5 Liter Triebwerk
Fotos: BMW AG




Serie 2: "6CS/1" (1982-1987)

Modelle: 628 CSi (bis 1987), 635 CSi, M635 CSi (ab 1984)


Knapp sieben Jahre nach Produktionsbeginn erfolgte im Mai 1982 erfolgte eine optische und technische Modellpflege. Die technische Basis bildete nun der gerade präsentierte 5er BMW E28. Nicht nur fahrwerkstechnisch, sondern auch in vielen Details merkt man: der Wagen ist ausgereifter und moderner.
Hier eine Auflistung der wichtigsten und sichtbarsten Änderungen des CS/1:

Optisch: hintere Stoßstange jetzt umlaufend bis zu den Radläufen, Nebelscheinwerfer in die Frontschürze (628 CSi) bzw. den Frontspoiler (635 CSi) integriert, geriffelte schwarze Kunststoffblende oberhalb der hinteren Stoßstange, Regenleiste nun mit eckigem statt rundem Abschluß an A-Säule, Auspuff nach rechts von der Mitte versetzt (davor links von der Mitte).

Facelift Innenraum: anders gestaltete Schalter, Regler, Armaturen, Mittelkonsole und Türverkleidungen. Einführung des Bordcomputers (Serie beim 635 CSi), Serviceintervallanzeige, 'aktive' also permanent arbeitende Check-Control, Energie-Control-Anzeige (analoge Anzeige für Durchschnittsverbrauch).

Technisch: leichtere (bis zu -60 kg) und steifere Karosserie. Verringerung des Hubraums von 3.453 cm³ auf 3.430 cm³ beim 635 CSi, Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs (-17,9% beim 635 CSi bzw. -9,1% beim 628 CSi) und Erhöhung der Effizienz durch Bosch L-Jetronic Einspritzung (628 CSi) mit Schubabschaltung. Beim 635 CSi: digitale Motor-Elektronik Bosch Motronic II, ABS serienmäßig, 5-Gang-Getriebe mit Schongangcharakteristik (Sportgetriebe jetzt Sonderausstattung).

Für beide Modelle optional erhältlich: elektrische Sitzverstellung für Fahrer und Beifahrer, Tempomat, Leuchtweitenregulierung, als "Superniederquerschnittsreifen" angebotene Michelin-TRX-Bereifung sowie Katalysator und Fahrer-Airbag (beides ab 1985).


 
635 CSi Übergangsmodell aus dem Jahr 1982 mit separaten, aufgesetzten Nebelscheinwerfern (bis ca. 10/1982)
Schlanker BMW 628 CSi. Auch der 635 CSi konnte auf Wunsch ohne Spoiler ausgeliefert werden
 
Schloss der optionalen Diebstahlwarnanlage Leistung des 635 CSi: 218 PS (ohne Kat) Mit Werks-Kat nur noch 185 PS M30 Motor, der "große Sechszylinder" perlbeiges Leder auf Komfortsitzen BMW 628 CSi in hennarot
"sheer driving pleasure"  
 
Lenkradversion zwischen 5/82 und 9/85, erste Bordcomputer Version Komfortsitze mit Veloursstoff pacific, werksmäßige 628er Felge (6,5x14 Zoll)

So sahen die dynamischen 80er Jahre auf zwei und vier Rädern aus: K100 RS und E24

Serienmäßig rollte der 635 CSi auf 6,5x14 Zoll BBS Felgen (hergestellt bei der Firma Mahle) mit 205er Reifen TRX-Spinnenbeine im Format 220/55 VR 390. Das entspricht 15,4 Zoll Ein Airbag-Lenkrad war ab 1985 optional erhältlich
 
BMW Range im November 1982 - der E21 wurde als 315 noch bis 1984 gebaut Lenkradversion ab 9/85, stoffbezogene Sportsitze mit Pepitamuster (84-87)
 
E23 meets E24: Die BMW Oberklasse der achtziger Jahre Überhol-Prestige: 1+

Elektro-hydraulische-Automatik von ZF (ab 1984) Luxus-Extras: Büffelleder, Fondklima, Kühlschrank
"BMW präsentiert die bestmögliche Synthese von technischer Unbescheidenheit und souveräner Zurückhaltung - Der neue BMW M635 CSi"
 
M635 CSi, ab Modelljahr 1984 Formel 1 Weltmeister Nelson Piquet    
 
///M M88/3-Motor, Vierventilkopf  


Im Jahr 1984 kam das leistungsstärkste Modell der E24-Baureihe auf den Markt — der M635 CSi, dessen Vierventilmotor auf dem des legendären BMW M1 beruht.
Mit einer Leistung von 286 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 255 km/h gehörte er in die erste Reihe der damaligen Sportwagen-Liga.
Genau 5.585 Exemplare dieses "Hochleistungs-Automobils" (BMW) wurden insgesamt hergestellt. In dieser Summe enthalten sind auch die 1.931 Exemplare für USA, Kanada und Japan. In diesen drei Ländern trug das Fahrzeug offiziell den Namen "M6".


Besitzen denselben Basismotor: BMW M635 CSi (286 PS), BMW M1 (277 PS) Mit Katalysator sank die Leitung auf 260 PS (S38B35 Motor)
 
M88/3 Vierventil-Motor
 
 
erste TRX-Kreuzspeiche, 3teilig mit Michelin TRX 240/45 ZR 415 spätere Version: TRX-Kreuzspeiche, 1teilig
 
Felgendurchmesser beim metrischen TRX-System: 415 mm entspricht 16,3 Zoll Shadow Line Ausstattung (Chromteile in schwarz bzw. in Wagenfarbe lackiert)
M-Technic Sportlenkrad (serienmäßig im M635 CSi)
 
Mit BMW M Technic Zubehör  


Ab 1985 brachte BMW die hauseigene Linie für sportliches Zubehör "M Technic" heraus. Mit diesen Accessoires konnte nun auch ein BMW 628 CSi zumindest optisch mit dem Topmodell M635 CSi gleichziehen.

Da Chromteile zumindest bei sportlichen Fahrzeugen langsam nicht mehr up to Date waren, konnte man bei BMW ab 1986 unter der Ausstattungsvariante "Shadow Line" ein nahezu chromloses Fahrzeug bestellen. Dies betraf alle Chromapplikationen außer der BMW-Niere. Sämtliche Zierleisten, Fenstereinfassungen und Türgriffe waren seidenmatt-schwarz ausgeführt, die Außenspiegelgehäuse und Stoßfänger in der jeweiligen Wagenfarbe. Möglich war dies allerdings nur bei bestimmten Außenfarben, und zwar lachssilber, delphingrau und diamantschwarz-metallic.


   
Englische Variante (1986) mit Shadow Line Right-Hand-Drive

   
M635 und 635 CSi in der RHD-Version      
Fotos: BMW AG




Serie 3: "CS/2" offiziell allerdings weiter "6 CS/1" genannt (1987-1989)

Modelle: nur noch 635 CSi und M635 CSi


Im Juni 1987, also gut 11 Jahre nach dem Debüt der Baureihe E24 wurde dem technisch ausgereiften, aber formal schon etwas in die Jahre gekommenen 6er ein letztes Facelift gegönnt. Er erhielt mit der "Modellaufwertung 1987" optisch an die US-Modelle angelehnte Stoßstangen, die damals brandneue DE-Scheinwerfer-Technologie, bündig in den neugestalteten Frontspoiler integrierte Nebelscheinwerfer sowie die digitale Bosch Motor-Electronic der dritten Generation. Einige Monate vor Produktionsende wurde sogar noch eine elektronische Dämpferkontrolle (EDC) angeboten. Natürlich gegen Aufpreis.

 
   
neue Stoßfänger inkl. selbstregenerierenden Pralldämpfern bis 8 km/h tiefer ausgeschnitten unter dem Nummernschild, Dreifach-Ellipsoid-Scheinwerfer
 
Standardmäßige Auslieferung jetzt mit Katalysator Leistung 635 CSi: 211 PS (Kat), ohne Kat 220 PS
 
Highline-Volllederausstattung in lotosweiß (gab es auch in silber und natur) die beliebtesten CS/2 Farben: diamantschwarz-metallic...
...und royalblau-metallic. Die Außenspiegel sind jetzt stets in Wagenfarbe lackiert, Kreuzspeichenfelgen mit TRX 240/45 ZR 415 serienmäßig.
Die vorderen Kotflügel wurden jetzt aus verzinkten Blechen gefertigt M3, M5, M635 CSi

 


Für den englischen Markt wurde ab Oktober 1988 eine „Highline-Motorsport-Edition“ der Modelle BMW 635 CSi und M635 CSi angeboten. Insgesamt wurden 202 Fahrzeuge in drei speziellen Sonderlackierungen hergestellt: misanorot, nogarosilber metallic und macaoblau metallic. Mehr zur seltenen „HME“ findet sich etwas weiter unten auf dieser Seite.

Doch irgendwann hat alles ein Ende: Nach 13,5 Jahren Produktionsdauer und 86.219 hergestellten Exemplaren lief am 6. April 1989 der letzte E24, ein 635 CSi Automatik in lachssilber vom Montageband in Dingolfing.

Der 6er BMW der Baureihe E24 ist das am längsten prodzierte BMW-Modell aller Zeiten. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert.


Einer der letzten Prospekte - "Coupé für Kenner"  
 
 
Fotos: BMW AG




Die Versionen für den US-amerikanischen Markt

Modelle: 630 CSi (1976 bis 1977), 633 CSi (1977 bis 1984), 635 CSi (ab 1985), M6 (ab 1987), L6 (ab 1987)


Erstes auf dem US-Markt erhältliches Modell war der 630 CSi. Eine speziell für die Vereinigten Staaten konzipierte, abgasgereinigte Version, die sich vom europäischen 630 CS durch eine andere Gemischaufbereitung (Bosch L-Jetronic statt Solex 4A1 Doppelvergaser), Abgasrückführung mit Sekundärlufteinblasung und einer niedrigeren Verdichtung unterschied.
Ein Jahr später im Jahr 1977 ersetzte ihn der 633 CSi, der in den USA bis zum September 1984 angeboten wurde.

Wie in Europa war der 635 CSi auch in den Vereinigten Staaten das populärste Modell der Baureihe. Er debütierte dort allerdings erst 1985.


US Range: E12, E24, E23, E21 — wegen den Normgrößen der Sealed-Beam-Scheinwerfer sehen sich 6er und 7er zum Verwechseln ähnlich
 
Karmann-US-Model - grüne Fadenkreuzgrafik der Armaturen Die hinteren Side-Marker-Lights sind noch nicht in Seitenleiste integriert
E24 kurz vor dem seitlichen Überschlagstest - "The BMW Lifesaving System: Our dedication to safety wasn't created by legislation"
   
630 CSi, 1976    
 
630 CSi Baujahr 1977

 

 
BMW 633 CSi, 1979  
BMW 633 CSi, 1979
 
633 CSi Baujahr 1981

und 1983

 
633 CSi, 1982
M1 Procar und 633 CSi
633 CSi, 1982
 
633 CSi, 1982 Der 635 CSi debütierte auf dem US-Markt im Jahr 1985
   
635 CSi, 1985
 
Bordcomputer US-Version Check Control mit O2-Sensor und Gurtwarner
"The BMW 633 CSi. A luxury coupe that offers more than the mere illusion of high performance"
 
Mit BMW R100 Ohne Heckspoiler: kein US-Modell (außer dem M6) besaß diesen serienmäßig
1986er 635 CSi mit "The Ultimate Driving Machine" Numberplate

Im Jahr 1987 erschienen die Topmodelle M6 und L6. Der in Kanada, Japan und den USA "M6" genannte M635 CSi war im Gegensatz zum europäischen Modell nur als abgasgereinigte Kat-Version mit 260 PS erhältlich.
Beim L6 handelte es sich um eine "vorkonfigurierte" Luxusversion des 635 CSi. Während die deutschen 6er-Käufer traditionell ihre Kreuze in den umfangreichen Ausstattungslisten setzten und sich BMW jedes Extra einzeln vergüten ließ, brachte das amerikanische L6-Ausstattungspaket Features wie Voll-Lederausstattung, Klima plus Fondklimaanlage, elektrische Sitzverstellung und BMW-Soundsystem gleich als Komplettpaket mit.


 
Das dynamische Duo - M6 und L6 Der sportliche M6 und der...
...amerikanische Luxus 6er: BMW L6
 
L6/M6 Prospekt, 1987 L6 - Driving with all senses
 
Edles Leder (lotus, natur, silver) und Fondklima inklusive Kühlschrank beim L6 Sportledersitze beim M6
Fotos: BMW AG

Robert Rauschenbergs 635 CSi Art Car von 1986










Sondermodelle für Großbritannien


Die TWR Hallmark-Edition


Im Jahr 1978 erschien der sportliche BMW 635 CSi und stellte das neue Topmodell der Baureihe dar. Weil dadurch der Absatz des 633 CSi in Großbritannien deutlich nachließ, beschloss BMW Great Britain, die verbleibenden Fahrzeuge zum besseren Verkauf als attraktive Sondermodelle aufzurüsten.

29 Fahrzeuge (andere Quellen sprechen wiederum von 26 bzw. 56 Stück) wurden deshalb zu einem Upgrade an Tom Walkinshaw Racing in Kiddlington geschickt. Walkinshaw selbst war Alpina-Generalimporteur für Großbritannien, Rennfahrer und Chef mehrerer Tourenwagen-Teams, unter anderem für Rover und Jaguar.

Für die Hallmark-Edition wurden von TWR nur feinste Komponenten verbaut wie: Alpina-Leichtmetallräder mit Pirelli Cinturato P7 Reifen, Bilstein-Fahrwerk (später mit Boge Dämpfern), Alpina-Frontspoiler sowie ein Momo-Sportlenkrad. Der Innenraum wies neben dem Lederinterieur silberne Logos mit dem „H“-Emblem auf dem Lenkrad und den Seiten der Kopfstützen auf.
Der Deckel des Aschenbechers war ebenso aus Sterlingsilber ausgeführt und besaß neben dem Emblem auch die sogenannten „Hallmarks“. Dies sind kleine in das Metall eingeschlagene Stempelzeichen (in der Fachsprache Punzen genannt) wie man sie zum Beispiel von Gold- und Silberschmuck kennt.


   
Offizieller TWR Hallmark Folder  
Danke an Graeme für den Print



Äußerliche Merkmale waren außerdem die (auf jeweilige auf die Außenfarbe abgestimmten) zweifarbig handlinierten Streifen, welche die Flanke, den Frontspoiler und der Bereich unter dem 633 CSi-Schriftzug zierten. Das Linienende von Flanke und Spoiler wurde durch ein ebenfalls klassisch mit dem Pinsel aufgebrachtes "H" abgeschlossen. Einen Heckspoiler besaßen die Hallmarks übrigens nicht.

Alle Fahrzeuge waren Rechtslenker und mit einem Automatikgetriebe ausgestattet. Naja, fast alle. Für den Rennfahrer Derek Bell wurde eine Ausnahme gemacht. Sein fjordblaues BMW 633 CSi Hallmark-Coupé wurde mit Schaltgetriebe und optimiertem, feingewuchtetem Motor konfiguriert.

Die Hallmark-Edition Sonderserie zählt zu den seltensten und individuellsten E24-Variationen überhaupt.



 
Derek Bell und sein 1978er BMW 633 CSi TWR Hallmark - mit Schaltgetriebe BMW M635 CSi Highline-Motorsport-Edition (Baujahr 1989) Foto: Hexagon Classics


Die Highline-Motorsport-Edition


Für den englischen Markt wurde außerdem ab Oktober 1988 eine limitierte „Highline-Motorsport-Edition“ angeboten. Sie umfasste 181 Exemplare des „normalen“ BMW 635 CSi, sowie 21 Stück des Topmodells M635 CSi.

Verfügbar waren diese Modelle in exakt drei Farbenkombinationen: Misanorot (236) mit schwarzer Lederausstattung, Nogarosilber (243) ebenfalls mit schwarzem Leder und Macao-Blau (250) mit lotusweißem Lederinterieur.

Der Name „Motorsport Edition“ täuscht, denn die Ausstattung war absolut luxus- und komfortorientiert. Sie umfasste unter anderem eine Highline-Lederausstattung aus handgenähtem Nappaleder an den Sitzen, Türverkleidungen und der Mittelkonsole, Handschuhfach, Sonnenblenden und lederüberzogenem Armaturenbrett. Die vorderen Sitze waren mit zwei speziellen M-Badges im Motorsport-Design verziert und hatten eine elektrische Sitzverstellung mit Memoryfunktion.
Ferner besaßen die Modelle eine Frontscheibe mit Grünkeil, Heckscheibenrollo, Klimaanlage und eine Shadowline-Ausstattung.

Sozusagen ein Highline-Modell zum Ausklang der Baureihe E24 mit absoluter Top-Ausstattung und exklusiven Farbvarianten. Alle Exemplare waren auch hier RHD-Versionen.










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