Wir bauen uns einen BMW 635 CSi 3D-Rendering (2010)


Hier mal das ziemlich wahnwitzige Projekt einen 6er BMW als 3D-Computer-Modell zu konstruieren. Aus einer Schnapsidee heraus kamen mein Kollege David und ich auf den Gedanken, dass es eine Herausforderung wäre, mal ein komplettes Auto als 3D-Modell zu bauen. Ein Motiv dazu war schnell gefunden: mein BMW.
Mit nichts mehr als einigen am Originalfahrzeug genommenen Maßen und hunderten von Detailfotos begann der Bau des Modells...

 
Geht los    
 
     
 
    provisorischer Beleuchtungstest

Da das Ganze kein Kindergeburtstag sondern extrem aufwändig ist, zog sich das 3D-Modelling über diverse Monate hin. Zuerst begann David einen Nachbau meines spoilerlosen Sechsers zu modellieren. Später kamen wir dann allerdings zu dem Entschluß, dass ein M635 CSi noch typischer für die E24-Baureihe wäre. Die bereits fertiggestellten Räder (inklusive authentischer Reifenbeschriftung) wurden von meiner E34 Nachrüst-Felge mit Bridgestone auf 3-teilige TRX mit neuer GT-Profilvariante umgebaut.
Das untexturierte 3D-Modell war nun fertig. Jetzt wurde den einzelnen Bauteilen wie z.B. Chromstoßstangen, Gummileisten, Rückleuchten und lackierten Teilen eine entsprechend aufgebaute Materialität (Gummi, Metallic-Lack, durchsichtiger eingefärbter Kunststoff) zugewiesen.


 
15 Zoll inklusive Reifenprofil    
Umbau auf M635 CSi
Bildintegration in selbst fotografiertes Backplate inkl. Sphäre

Um den Wagen in eine realistische Umgebung stellen zu können, fotografierten wir in einem neu gebauten Parkhaus in der Hamburger HafenCity ein sogenanntes Backplate, also das Hintergrundbild, in welches wir das 3D-Modell virtuell stellen wollten. Zusätzlich eine Sphäre, einen 360°-Grad-Rundumschuss, der für die Einspiegelung der Originalreflexe sorgt. In diesem Fall ersichtlich in den Leitungen der Sprinkleranlage, die sich auf der Motorhaube spiegeln.
Das sah schon ziemlich realistisch aus. Beim finalen Motiv änderte David schließlich die Lackfarbe von arktisblau auf cosmosblau.

Detailansicht. Jetzt auch mit Scheinwerfer-Reinigungsanlage.
 
     
Finale Bildintegration (Backplate: Thilo Sicheneder)

Ein befreundeter Auto-Fotograf steuerte die Backplates mit der Brücke bei, sozusagen das Hintergrundbild ohne Auto. Während der Belichtung des Fotos wurde die knapp über dem Asphalt positionierte Kamera gezogen, so dass aufgrund der bewegt erscheinenden Asphaltstruktur ein "fahrender" Eindruck zustande kommt.

Wir passten das 3D-Modell des Fahrzeuges perspektivisch in die (bisher kein Auto enthaltende) Szenerie ein, beleuchteten es mit der Sphäre und "installierten" die virtuellen Scheinwerfer für Abblendlicht und Nebelscheinwerfer. Zusätzlich wurden auch am Computermodell die Räder gedreht, die jetzt auch zur visuell bewegten Straße passten.

Als letztes Quentchen an Realismus wurde das Rendering in Photoshop optimiert und ein Fahrer eingebaut. Erkennt zwar kein Mensch, aber das bin ich. Um die Sitzposition zu treffen, fotografierten mich meine Kollegen in verschiedenen Postionen und mit einem Essteller in der Hand als Platzhalter des Lenkrades. Die anschliessende Integration wurde auch in Photoshop vergenommen.

Obwohl das Ganze mittlerweile schon etliche Jahre her ist, gefällt's mir immer noch sehr!

 
Modelling/Rendering/Concept: Pixology Creative Postproduction (2010)









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